Der Mont-Blanc-Express

Hinter jedem verrückten Projekt steckt eine Idee, die meistens auch etwas verrückt ist.

320 km und 8 500 Höhenmeter auf Speed Bikes …

Die Tour de Mont Blanc an einem einzigen Tag zu machen, entstammt dem Kopf unseres Botschafters und Freundes Edgar Grospiron. Der ehemalige Ski-Champion ist ein echter E-Bike-Enthusiast. Er ist es sich gewohnt, das Auto in der Garage zu lassen und stattdessen mit dem Bike unterwegs zu sein. Er ist der Meinung: E-Bikes sind das beste Transportmittel, das es gibt. Und machen am meisten Spaß.

Der aus der Haute-Savoie stammende Fahrer unternahm mit seinem Moustache Bike mehrere Langstrecken-Touren alleine. Er dachte sich, dass es schön wäre, sein nächstes Abenteuer– die Mont-Blanc-Tour – mit anderen leidenschaftlichen Bikern zu teilen. Kaum gedacht, griff Edgar zum Telefon und rief Greg Sand, den Mitbegründer von Moustache und ebenso glühender E-Bike Fan, an. Dieser war für die Herausforderung sofort zu begeistern und entschied, dass er Manu Antonot, seinen Geschäftspartner und zweiten Gründer der Marke, mit ins Boot holen wollte.

«Die besondere Situation in diesem Jahr sorgte dafür, dass die Vorbereitung für diese Tour du Mont Blanc recht kurz war. Das trug aber letztendlich dazu bei, das Abenteuer noch spannender zu machen.

Nach dem Lockdown in Frankreich musste ich den Wecker am Wochenende etwas früher stellen, um bei Sonnenaufgang losfahren zu können. Es war wichtig, lange Touren zu machen, um sich an das Gefühl auf dem Sattel zu gewöhnen. Denn ich wusste: Ich werde viele Stunden auf dem E-Bike verbringen. Und dafür wollte ich vorbereitet sein. Wir haben aus unseren klassischen Trainingsfahrten echte Ausflüge gemacht. Es ist erstaunlich, was man in 12 Stunden auf dem Bike alles erkunden kann.» – Greg.

Der Start vom mythischen Place Balmat in Chamonix (französische Alpen) war für den 26. Juni bei Sonnenaufgang festgelegt. Das Ziel war, am Ende des Tages wieder am gleichen Ort zu sein. Auf dem Programm standen fast 320 km und 8 500 Höhenmeter rund um den Mont-Blanc. Die Tour führte durch Megève, bevor die Cormet de Roselend in Angriff genommen wurde. Danach ging es weiter auf La Rosière mit dem Anstieg auf denkleinen St. Bernhard Pass, bevor im Aosta-Tal auf die italienische Seite gewechselt wurde. Um über den grossen St. Bernhard-Pass wieder die Schweizer Grenze zu überqueren und schließlich nach dem letzten Pass, dem Forclaz, nach Frankreich zurückzukehren. Kurz gesagt: Genug, um uns einen ganzen Tag zu beschäftigen!;-{D

«Das Projekt hat wirklich Symbolcharakter. Denn die Leidenschaft und die Überzeugungen, die uns in diesem Abenteuer zusammenführen, sind die gleichen, aus denen vor fast 10 Jahren Moustache geboren wurde.» – Manu

Die Nacht für die 3 Kumpel war kurz. Nicht nur die Aufregung sorgte für wenig Schlaf. Auch der Wecker klingelte am Morgen in aller Frühe. Aber die gute Stimmung war wie immer da! Wahrscheinlich steckte hinter Manus Scherzen an diesem Morgen aber auch eine kleine besorgte Stimme, die fragte: «Man, schaffst du die 300 km? Jetzt, wo wir hier sind, gibt es kein Zurück mehr. Und aufgeben gilt nicht (der Begleitwagen war mit der ganzen Fotoausrüstung und den drei Fotografen/Kameramännern mehr als voll!).

Ein paar letzte Fotos, um den Start mit dem herrlichen Sonnenaufgang festzuhalten, der die schneebedeckten Gipfel des Mont Blanc ins beste Licht rückte. Die Fahrzeuge der Post nahmen den Platz ein, um ihre tägliche Post abzuholen … Es ist Zeit zum Aufbruch!

Kurze Ärmel und den «Moustache» im Wind – der Tag verspricht heiß zu werden. Umso wichtiger ist es, genügend zu trinken. Die ersten Kilometer «frisst» die kleine Gruppe in voller Geschwindigkeit. Mitten am Vormittag kommen sie am ersten Anstieg des Tages an: dem mythischen Cormet de Roselend! Vor den Dreien liegen 20 Kilometer Aufstieg, bevor sie den Gipfel erreichen. Nach den ersten 12 Kilometern führt die kurvenreiche Straße zum See des Roselend-Staudamms. Hier ist eine kurze Pause fällig, um das Panorama zu genießen und kräftig Luft zu holen. Wir stoppen bei einem kleinen Restaurant am Straßenrand und nach einigem Geplänkel an der Bar, gekrönt von einer frischen Cola, nutzen Greg und Manu die Gelegenheit, ihre Muskeln ein wenig zu dehnen. Der einheimische Star (Herr Grospiron) verteilt derweil Autogramme. Die Pause ist vorbei. Alle steigen wieder in den Sattel, um den Anstieg auf den Pass zu vollenden. Auf 1968 m erreicht die Gruppe den höchsten Punkt und fährt auf der anderen Seite in Richtung Italien.

     

Auf dem Rückweg von der Cormet de Roselend greift unser Trio den kleinen St. Bernhard Pass an. Er verbindet das Tarentaise-Tal (von Séez und Bourg-Saint-Maurice in Frankreich) mit dem Aostatal (Tuile-Tal in Italien). Nun stehen 28 Kilometer Steigung mit einer durchschnittlichen Neigung von 4 % bevor. Die Straße ist in ausgezeichnetem Zustand und in den Sommermonaten ziemlich stark befahren. Wir haben einen guten Tritt, nehmen das Tempo mit in die Kurven und überholen einige Rennräder, die wir rasch hinter uns lassen. Wir müssen zugeben, dass es bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 31 km/h selbst einem Julian Alaphilippe oder Tadej Pogačar schwerfallen würde, an uns dranzubleiben!

Oben angekommen, haben wir einen unglaublichen 360°-Blick und die Überquerung der italienischen Grenze bekommt einen symbolischen Gehalt. Auf 2 188 m kann man noch Schneereste erkennen, was der ganzen Szenerie eine ganz andere Atmosphäre vermittelt als auf dem Cormet-Pass.

Der Himmel hängt voller Wolken, das Thermometer zeigte seit dem Verlassen des Tals nur eine Richtung: abwärts.
Eine kurze Pause, um die Akkus der Biker (und die der Bikes) wieder aufzuladen, dann ziehen wir die Giro-Windjacken über und sausen bergab!

Wir haben schon fast 200 Kilometer hinter uns, als wir uns der Stadt Aosta nähren. Der Wind hat zugenommen, die Beine werden schwerer … Edgar und Greg wechseln sich ab, um die Gruppe auf der Nationalstraße anzuführen. Manu muss viel mentale Stärke zeigen, um im Sattel zu bleiben und seinen brennenden Beinen zu befehlen, dass sie sich gefälligst stillhalten sollen. Je größer man ist, desto größer wird der Kampf gegen den Wind!
Ein kurzer Halt, um die Akkus wieder zu wechseln, ein schnelles Auftanken vor dem Anstieg auf den großen St. Bernhard.

Je näher wir der Passhöhe kommen, desto bedrohlicher wird der Himmel. Und je weiter wir fahren, desto mehr nähern wir uns dem Sturm, der uns auf dem Pass erwartet. Der Regen prasselt auf uns nieder. Am Ende wird es nur ein kurzer Schauer sein. Gerade lange genug, um die Regenjacken überzustreifen und die Straße abzukühlen.

Dieser Pass ist der längste und anspruchvollste der gesamten Tour. Um den Gipfel auf 2 469 m Höhe zu erreichen, muss man auf 32 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von fast 6 % bezwingen. Wir fahren in Reih und Glied, die Temperatur sinkt mit jedem Meter und die Landschaft verändert sich. Dieser Aufstieg ist spektakulär, die umliegende Szenerie atemberaubend. So sehr, dass jeder die körperliche Anstrengung vergisst. Auf den letzten Kilometern, da wo die Straße zur Schweizer Grenze führt, weicht das satte Grün felsigen Gipfeln.

     

Mehr als 230 Kilometer haben wir zurückgelegt, noch weniger als 100 sind zu meistern. Nach einer letzten wohlverdienten Pause an der italienisch-schweizerischen Grenze und einem letzten Akku-Wechsel wartet eine lange Abfahrt auf Edgar, Manu und Greg. Die führt sie nach Martigny (Schweiz). Dann gilt es einen weiteren Pass zu überqueren, bevor es auf die französischen Straßen zurückgeht..

   

Am späten Nachmittag kommt die Gruppe am Fuße des Forclaz-Passes an. Der Weg schlängelt sich durch Weinberge, führt durch den Wald und schlussendlich auf die Passhöhe.

   

Im gleichmäßigen Tramp geht es weiter bis zum Col des Montets, der mit seinem höchsten Punkt von 1 461 m keine größeren Schwierigkeiten darstellt. Die Aussicht ist nicht weniger idyllisch mit den schneebedeckten Alpengipfeln über unseren Köpfen. Nur noch wenige Kilometer, begleitet von einem majestätischen Sonnenuntergang und das Trio ist seinem Ziel näher denn je. Alle grinsen von Ohr zu Ohr. Sie sind kurz davor, die Ortsgrenze von Chamonix zu erreichen. Das ruft geradezu nach einem High5 nach Moustache-Art.

Was für ein großartiges Abenteuer, die Tour du Mont Blanc an einem Tag erfolgreich zu bestreiten (auf Speed Bikes!) ;-{D

Es war eine einzigartige Erfahrung für uns einfachen Amateur-Fahrer. Wir entdeckten herrliche Orte und brachte uns zum Nachdenken. Nicht nur während der Tour, sondern auch davor und danach.
Während der Trainingsfahrten entdeckten wir neue und unerwartet schöne Orte in der Nähe unseres Wohnortes (in den Vogesen). Das, was wir mit dem Bike erkundeten, haben wir bis anhin nicht einmal mit dem Auto ausgekundschaftet!
Außerdem geht nichts über die Freiheit, auf einem Bike neue Orte zu erkunden.

Reizen wir das Konzept der Fahrradmobilität bis an seine Grenzen aus, können wir einen Schritt zurücktreten und Veränderungen in Betracht ziehen, die sich tatsächlich auf unser tägliches Leben auswirken werden. Wenn wir erkennen, dass wir an einem Tag mehrere Hundert Kilometer mit dem Bike zurücklegen können, bestätigen wir unsere Theorie, dass das Bike eine echte Alternative zum Auto werden kann.
Manu und Greg waren immer davon überzeugt, dass E-Bikes neue Möglichkeiten eröffnen, weshalb auch die Marke Moustache geboren wurde. Nach diesen 320 Kilometern ist klar, dass noch längere Wege zurückgelegt werden können, noch viele weitere Abenteuer mit dem Bike möglich sind – elektrisch oder nicht, selbstverständlich!

Alles, was man am Ende dieses Abenteuers will, ist: Es noch einmal erleben!

Jetzt sind Sie an der Reihe!

Selbst ohne ein Radsport-Champion zu sein und ohne eine Pro-Fahrer-Kondition zu haben, ist die Tour du Mont Blanc auf einem E-Bike für jedermann machbar.

Laden Sie Ihren Akku auf, egal ob Sie ein E-Bike fahren oder nicht

Bei dieser Tour du Mont Blanc war es das Ziel, sie an einem einzigen Tag zu absolvieren. Das erforderte etwas Logistik, um unterwegs aufzutanken und die Akkus wechseln zu können.

Viel Spaß auf der Straße!

Je nach Art des Bikes, mit dem Sie unterwegs sind, ist es möglich, die Tour auf ein Wochenende oder länger auszudehnen. Vor allem wenn Sie mehr Pausen einlegen und genießen möchten. Die Orte, in denen Sie vorbeikommen und die lokale Gastronomie sind es auf jeden Fall wert!

«Neben der körperlichen Vorbereitung sind auch Ernährung und Flüssigkeitszufuhr Schlüsselfaktoren, die man nicht vernachlässigen sollte, um lange Strecken gelassen anzugehen.» – Greg

Wir haben uns für ein Speed Bike-Modell mit Doppelakku (1125 Wh Autonomie): das Friday 27 FS Speed Dual.

Nach 9h 38 pedalieren mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34 km/h (eine Leistung, die den Tour de France-Fahrern würdig ist!) haben Edgar, Greg und Manu jeweils 7 Akkus verbraucht, um die 323 Kilometer und 8 164 Höhenmeter zu meistern.

Unten finden Sie die GPS-Daten der Strecke und das Video dieses unvergesslichen Tages.

13 September 2021

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